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Drohne fliegen im Winter: Darauf solltest Du achten

Hast Du schon einmal versucht, bei -10 Grad mit Deinem Smartphone Fotos zu machen? Natürlich geht das, aber nicht lange, denn Dein Akku wird sehr schnell den Geist aufgeben, wenn Du ihn nicht kontinuierlich mit Wärme versorgt. Ähnlich ist es auch mit den meisten Drohnen mit Kamera und den dazugehörigen Fernsteuerungen. In diesem Beitrag soll es um das Thema Drohne fliegen im Winter gehen. Wenn Du einige Tricks befolgst, dann kannst Du fast genauso viel Flugzeit wie im Sommer herausholen, ohne dabei ein Risiko oder sogar den Verlust der Drohne einzugehen.

Herzstück: Der Akku

Ein Drohnenakku ist Kälteempfindlich

Für das Drohne fliegen im Winter ist die Batterie, bzw. der Akku das empfindlichste Element. Warum ist das so? Ganz einfach, die Lithium-Polymer-Akkus sind wärmeempfindlich. Das bedeutet ein 10 Grad kalter Akku kann weniger leisten als ein 40 Grad warmer. Wer also bei Temperaturen unter null fliegen möchte, ist schon sehr weit von der idealen Betriebstemperatur entfernt. Auch wenn sich der Akku beim Fliegen von selbst aufwärmt, so reicht es bei niedrigen Temperaturen oft nicht aus, das betrifft übrigens auch häufig die Fernsteuerung.

Akku mit Heizung

Einige der Drohnen mit Kamera aus den letzten Jahren wie die DJI Mavic Pro 2 und DJI Mavic Zoom 2, sind bereits für das Fliegen im Winter und geringeren Temperaturen ausgelegt. Wie geht das? Man kann in den Einstellungen die Akkus so programmieren, dass sie sich selbst vor dem Flug aufwärmen. Das hat allerdings den Nachteil, dass dadurch Strom verbraucht wird und man entsprechend kürzer fliegen kann. Ähnliches betrifft auch die neue Fernsteuerung von DJI, auch sie ist durch eine eingebaute Heizung für das Fliegen bei niedrigen Temperaturen optimiert.

Akku ohne Heizung

Für das Drohne fliegen im Winter mit einem älteren Modell solltest Du eine externe Hitzequelle verwenden. Hie gibt es mehrere Möglichkeiten, wie Du Deine Akkus vorwärmen kannst.

Eine einfache Möglichkeit ist den Akku auf die Heizung Deines Autos zu legen. Das ist aber riskant, denn bei einer scharfen Bremsung kann es zu Verletzungen führen.

Eine weitere Möglichkeit ist, den Akku in der Hosentasche vorzuwärmen. Das empfiehlt sich nur in Ausnahmefällen, denn erstens erhöht sich die Gefahr, dass die Kontakte mit Fusseln verstopfen werden und der Akku in der Luft ausfällt und zweitens ist die Temperatur in der Hosentasche eigentlich zu gering, um den Akku auf die gewünschte Temperatur zu bringen.

Wärmetasche Akku Drohne
Heiztasche mit Einstellung für die Temperatur

Heiztasche Drohne Akku
In eine Heiztasche passen Akkus und Fernsteuerung

Drohne Fliegen im Winter
Spezielles Ladegerät für Lipo-Akkus

Die beste Lösung sind Heiztaschen, die speziell für Akkus gebaut sind. Da passen z.B. drei Akkus einer typischen Drohne mit Kamera hinein oder ein Akku plus eine Fernsteuerung. Die Heiztasche benötigt natürlich auch einen Akku, damit sie Strom in Wärme umwandeln kann. Dazu kann man jede Art von Akku benutzen, der an die Fassung der Heiztasche passt. Mit einem 5000 mAh Akku kann man die Heiztasche problemlos einen ganzen Skitag auf 35-40 Grad C wärmen. Für das Laden dieser Akkus benötigt man allerdings ein separates Lipo-Ladegerät.

Fernsteuerung und Smartphone während des Fliegens wärmen

Für das Drohne fliegen im Winter sollten wir nicht das Wärmen der Fernsteuerung vergessen. Auch wenn die Fernsteuerung vorgewärmt ist, kann es sein, dass sich bei sehr kalten Temperaturen trotzdem schnell der Akku leert. Ähnliches gilt übrigens auch für das Smartphone, welches bei vielen Drohnen mit Kamera als Bildschirm fungiert. Damit Fernsteuerung und Smartphone aufgrund der Kälte nicht ausfallen, empfiehlt sich ein Hack für das Drohne fliegen im Winter:


Schraube einen Klettstreifen an der Fernsteuerung

Führe den Klettstreifen an der anderen Seite durch die Halterung

Klemme ein Wärmepad zwischen Klettstreifen und Smartphone

Mit Panzertape kann man ein Wärmekissen unten an die Fernsteuerung kleben. Genau so ein Wärmekissen lässt sich prima an das Smartphone kleben. Wenn man mehrere Male am Tag fliegen möchte, kann man einfach mehrere Kissen mitnehmen und sie abends wieder aufkochen.

Wer sehr häufig bei geringen Temperaturen fliegt, kann sich eine etwas professionellere Lösung basteln und das Panzertape durch einen Klettverschluss ersetzen. Dazu klebt man auf der einen Seite der Fernsteuerung einen Klettstreifen und auf der andern Seite ein Klettband mit einer Schraube. Damit kann man schnell Heizkissen wechseln, ohne ständig am Panzertape festzukleben. Mit diesem Trick fallen auch bei -20 Grad weder Smartphone noch Fernsteuerung den geringen Temperaturen zum Opfer.

Propeller Vereisung

Eine große Gefahr, die viele unterschätzen ist das Vereisen des Propellers. Die Gefahr lässt sich recht gut erkennen, wenn man davon weiß:

☀️ Keine Gefahr: Bei strahlendem Sonnenschein und kalten Temperaturen kann grundsätzlich nichts passieren.

?  Große Gefahr: Bei sichtbarer Feuchtigkeit, z.B. in Nebelbänken oder Wolken kann sich Eis am Propeller oder anderen Teilen der Drohne bilden. 


Vereister Drohnenpropeller, Quelle: phantompilots.com

Die Vereisung passiert weil Feuchtigkeit in der Atmosphäre auch unter 0°C unter Umständen noch nicht gefriert. Man kann auch sagen, dass der Anstoß zur Kristallisation fehlt. Die Kollision mit der Drohne, bzw. den Propellern führt dazu, dass ein Kristallisations-Effekt entsteht und sich Eis an der Drohne bilden kann. Im schlimmsten Fall vermindert dies den Auftrieb und führt zum Absturz

Deshalb, bei sichtbarer Feuchtigkeit, z.B. in Form von Nebelwolken oder im Fall von Schnee, immer damit rechnen, dass Vereisung vorkommen kann. Das ist auch einer der Gründe warum Du in solchen Situationen nicht über Menschen fliegen solltest.  

Drohne fliegen im Winter ohne vorgewärmte Akkus?

Natürlich geht das, aber es muss einem bewusst sein, dass man sich nicht auf die Anzeigen der Akkus, geschweige denn auf die Herstellerangaben verlassen kann. Während man bei höheren Temperaturen die maximale Flugzeit ausreizen kann, sollte man sich bei sehr geringen Temperaturen deutlich zurückhalten. Damit man auf der sicheren Seite ist, gilt die folgende Faustregel: Maximal 50 % der angegebenen Zeit fliegen.

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