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Kameraqualität

Drohne mit Kamera – was bedeutet Kameraqualität hier?

Wie Du Dir sicherlich vorstellen kannst, benötigst Du für gute Drohnenaufnahmen keine Ausrüstung auf Hollywood-Level. In der Fachsprache heißt das, eine Kamera von 10 bis 20 Megapixel ist schon sehr solide.

Die Kamera einer normalen Konsumerdrohne ist nicht besonders groß. Hier im Bild DJI Mini 2 und DJI Mavic Pro 2

Im Grunde kann man ab 12 Megapixel schöne und scharfe Bilder machen, die Du auf Social Media teilen oder in normalen Größen drucken kannst.

Das iPhone 6S, welches im Jahr 2015 vorgestellt wurde, hat z.B. 12 Megapixel. Das iPhone 11 z.B. hat auch nur 12 Megapixel an der Hauptkamera. 

So wie die Kamera in Deinem Handy klein und trotzdem gut ist, haben die meisten Drohnen ebenfalls kleine gute Kameras, die erstaunlich gut inzwischen geworden sind.

Sensorgröße einer Drohne mit Kamera

Wie bei jeder Kamera gilt auch für eine Drohne mit Kamera, dass ein größerer Sensor mehr Licht absorbieren kann, wodurch Du bei Dämmerung mehr Details aufnehmen kannst. Eine typische Spiegelreflexkamera hat einen APS-C oder Kleinbildsensor, auch Vollformat genannt. 

Drohnenkameras haben dagegen meistens deutlich kleinere Kamerasensoren in den Größen 1/2.3″ (das kleine grüne Rechteck ganz unten links) und 1″(dort wo Nikon, Sony steht).

Wenn Du also weißt dass Du gerne bei wenig Licht Aufnahmen machen möchtest, solltest Du Dich für einen möglichst großen Sensor entscheiden. Inzwischen gibt es sogar Drohnen mit einem 1″ großen Sensor wie z.B. der Mavic Pro 2 und der Phantom 4 Pro von DJI. Natürlich gibt es auch Drohnen mit Kamera, deren Sensor größer als 1″ ist. Manche können sogar ganze Spiegelreflexkameras tragen. Allerdings sind solche Drohnen nicht Teil dieses Guides. 

Verschiedene Sensorgrößen typischer Drohnen mit Kamera

Diese Abbildung zeigt verschiedene gängige Bild-Sensoren in digitalen Kameras. Die meisten Drohnen mit Kamera, wie Parrot Anafi oder die DJI Mini 2 haben einen 1/2.3″ Sensor. Der 1″ Sensor der DJI Mavic Pro 2 und der DJI Phantom 4 Pro LV2.0 gehört zu den größten innerhalb der 2000€ Kategorie. Dazwischen liegt der 1/2″ Sensor der DJI Mavic Air 2.

Pro Tip: Kleinere Sensoren heißen nicht unbedingt schlechtere Performance. Wenn Du mit einem kleineren Sensor länger belichtest, kann der Sensor mehr Details aufnehmen. Eine Drohne mit Kamera der Firma DJI kann z.B. im Tripod Mode besonders ruhig schweben, wodurch Du bis zu 5 Sekunden belichten kannst. Dazu musst Du allerdings im manuellen Modus arbeiten. Darüber hinaus kannst Du mehrere Bilder aufnehmen und diese dann mit Hilfe von Software (z.B. Adobe Photoshop) zusammenfügen, wodurch Details hervorkommen und das Bildrauschen verringert wird. 

Gleichzeitig bedeutet ein größere Sensor mit möglicherweise höherer Auflösung auch größere Bilder und damit Mehr Speicherplatz. Du wirst eine größere SD Karte benötigen und einen höheren Preis für das Speichern von Bildern und Videos zahlen müssen.

Generelle Kameraeinstellungen einer Drohne mit Kamera

Grundsätzlich kannst Du die Einstellungen Deiner Drohne mit Kamera Auto lassen, damit wirst Du Dich voll auf das Fliegen konzentrieren können und trotzdem gute Fotos oder Videos machen. Wenn Du Dich ein wenig in die Einstellungen wagen möchtest, kannst Du die Belichtungskorrektur (Exposure Compensation) verändern und dadurch das Bild heller oder dunkler machen.

Eine gute Drohne mit Kamera ermöglichen Dir aber auch, die Kamera auf Manuell einzustellen. Dazu musst Du aber verstehen, wie Verschluss, Blende und ISO für die Belichtung des Sensors zusammenarbeiten. Ein sehr gutes Video dazu hat der Foto- und Kameraexperte Tony Northrup gemacht.

Verschlusszeit

Die Verschlusszeit gibt an, wie lange ein Sensor belichtet wird. Die Verschlusszeit wird typischerweise in Sekunden, bzw. Bruchteilen von Sekunden angegeben. Eine lange Verschlusszeit führt zu einer längeren Belichtung, aber auch dazu, dass Bewegungen verwischt dargestellt werden. Wenn Du z.B. ein schnelles Auto aus der Luft fotografieren möchtest, solltest Du eine möglichst kleine Verschlusszeit wählen, z.B. eine 1/1000 Sekunde. 

Blende

Unter Blende versteht man eine pupillenartige Öffnung in der Kameralinse. Sie wird typischerweise auf einer f-Skala angegeben, die von f0,5 bis f22 gehen kann. Ein geringer f-Wert bedeutet eine große Pupillenöffnung und damit mehr Licht. Darüber hinaus hat die Blende auch noch einen Effekt auf die Tiefenschärfe, das bedeutet die Anzahl an scharfen Pixeln über den Fokuspunkt hinaus. Je kleiner der f-Wert ist, desto geringer ist die Tiefenschärfe.

Die meisten Drohnen mit Kamera haben eine fixe Blende, nur bei einigen wenigen Drohnen unter 2000€ kannst Du die Blende einstellen. Die Mavic Pro 2 und die Phantom 4 Pro der Firma DJI haben eine variable Blende. Da Drohnenbilder meist tagsüber aus größerer Höhe gemacht werden, kann man auf eine variable Blende am ehesten verzichten. 

ISO

Unter ISO versteht man die Lichtempfindlichkeit des Kamerasensors. ISO wird typischerweise auf einer Skala von 50 bis mehrere zehntausend angegeben. Je höher der ISO Wert ist, desto lichtempfindlicher ist der Sensor. Bei dunklen Lichtverhältnissen solltest Du also einen höheren ISO Wert verwenden. Das kann sich aber negativ auf die Bildqualität auswirken, denn ein hoher ISO Wert führt zu Bildrauschen.

Einstellungen wie Bildgröße, HDR, Serienbilder, Belichtungsreihe, Zeitauslöser und Panorama-Modus einer DJI Mavic 2 Pro
Einstellung der Belichtung via ISO und Verschlusszeit (Shutter) im manuellen Modus einer DJI Mavic 2 Pro
Einstellung der Belichtung via Exposure Compensation (EV) im automatischen Modus einer DJI Mavic 2 Pro

Weißabgleich

Neben Verschluss, Blende und ISO kann eine normalen Drohne mit Kamera normalerweise den Weißabgleich einstellen. Das ist wichtig, denn die Farbe Weiß kann in verschiedenen Lichtverhältnissen unterschiedlich wirken. Durch den Weißabgleich kannst Du den Weißton an die Realität anpassen. Wenn Du Deine Fotos bearbeitest, kann Dir der Weißabgleich egal sein, denn fast jedes Bildbearbeitungsprogramm ermöglicht Dir eine Anpassung des Weißabgleichs. In solchen Fällen kannst Du den Weißabgleich auf Auto lassen. Für das Filmen solltest Du den Weißabgleich nicht auf Auto lassen, denn damit kann sich der Weißton im Film ändern, wenn eine Wolke die Sonne verdeckt. 

Einstellungen für Filmer

Alle guten Drohnen mit Kamera können Videos machen, wobei wir hier von einer Kamera unter einer Auflösung von Ultra HD, also 1080p abraten. Inzwischen gibt es auch viele 4K Drohnen. Wenn Du Dich tiefer mit den verschiedenen Argumente um Videoqualität beschäftigen möchtest, dann kannst Du hier mehr dazu lesen.

Ein weiterer Faktor, der für Dich als FilmemacherIn wichtig sein könnte, ist die Bildrate. Kinofilme siehst Du meistens in 24 Bilder pro Sekunde. Unserer Erfahrung nach wirst Du Deine Drohnenvideos eher beschleunigen als verlangsamen. Und deshalb sind 60 Bilder pro Sekunde nur dann relevant, wenn Du Slow Motion-Aufnahmen manchen möchtest wie z.B. einen Sprung von der Klippe in der Südsee.  Für eine optimale Bildrate, die Dein Video natürlich aussehen lässt, wirst Du nicht um einen ND Filter herumkommen. 

Standardeinstellungen ISO und Blende (Shutter) im manuellen (M) Video-Modus der DJI Mavic Pro
Weitere Einstellmöglichkeiten wie z.B. Farbprofile bei der DJI Mavic Pro
Auflösung und Bildrate der DJI Mavic Pro

Verstellbarkeit des Kamerawinkels

Neben dem Bildsensor in der Kamera ist es entscheidend, ob die Kamera fest eingebaut ist oder ob Du sie neigen kannst. Bei manchen Drohnen mit Kamera wie z.B. der Parrot Anafi kannst Du die Kamera sogar 90 Grad nach oben drehen.

Wir sind der Meinung, dass eine Drohne ohne neigbare Kamera – also mit fester eingebauter Weitwinkellinse – nicht zu empfehlen ist, um damit brauchbare Fotos und Videos zu machen. Erstens hast Du dadurch verzerrte Bilder mit Fish-Eye-Effekt und zweitens musst Du die Drohne nach oben, unten, vorn oder hinten justieren, um die Bildkomposition anzupassen.

Wenn Du eine schwenkbare Kamera hast, kannst Du einfach den Winkel der Kamera ändern, ohne die Drohne bewegen zu müssen. Damit bist du v.a. sicherer unterwegs, denn die meisten Unfälle passieren, wenn man rückwärts ohne Hinderniserkennung fliegt. Deswegen findest Du nur sehr wenige Drohnen mit einer fest eingebauten Kamera in diesem Artikel. 

Zoom und Brennweite einer Drohne mit Kamera

Unter Brennweite versteht man die Zoomfähigkeit einer Linse. Der Zoom über die Linse wird mechanisch ausgeführt und durch das Verschieben von Optiken realisiert. Darüber hinaus gibt es den digitalen Zoom, der wie bei älteren Smartphones einen vergrößerten Bildausschnitt anzeigt. Während der optische Zoom meistens verlustfrei ist, musst Du beim digitalen Zoom Abstriche machen. Durch die höhere Bildqualität sieht man den Qualitätsverlust bei digitalem Zoom weniger.

Die meisten Drohnen mit Kamera im Preissegment bis 2000€ hatten bislang keinen optischen Zoom. Die französische Firma Parrot hat mit der Anafi die erste Drohne mit verlustfreiem Zoom auf den Markt gebracht. Man kann entweder 1,4-fach (Ultra-HD) oder 1,8-fach (Full-HD) hereinzoomen, ohne Details einzubüßen. Etwas später hat DJI mit der Mavic Pro Zoom sogar einen zweifachen optischen Zoom realisiert.

Eine gute Drohne mit Kamera hat mindestens 12 Megapixel und kann Videos in 1080p aufnehmen. Entscheidend sind außerdem die Einstellmöglichkeiten wie Verschlusszeit, Blende und ISO, sowie die Fähigkeit, den Kamerawinkel verändern zu können.  

Fazit Kameraqualität

Drohne mit super Kameraqualität – Kaufempfehlungen

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